Auswirkungen auf unsere Umwelt

Mit einem Mengenanteil von ca. 2 % am weltweiten Schuhkonsum gehört Deutschland zu den TOP TEN der Schuhkäufer. 380 Millionen Paar Schuhe standen 2020 zum Verkauf zur Verfügung, durchschnittlich also fast 5 Paar Schuhe pro Person. 

 

Die weltweiten Auswirkungen der Schuhproduktion auf das Klima werden auf 700 Millionen Tonnen CO²-eq. pro Jahr geschätzt, was ca. 1,4% der gesamten weltweiten Treibhausgasemissionen entspricht. Das entspricht der durch Flugverkehr und Flugreisen verursachten Menge. 

  • Die Hälfte der Schuhe wird aus Erdölbasierenden Kunststoffen hergestellt.
  • Ein Viertel der Schuhe wird aus aus Leder hergestellt. Nur bei einem geringen Teil wurde bei der  Produktion auf das Tierwohl, gesundheitliche  oder umweltliche Aspekte geachtet.
  • Der Rest der Schuhe besteht zum Großteil aus Textilien.

Während wir immer mehr über Nachhaltigkeit reden, wachsen unsere Müllberge unaufhörlich. Die Flüsse in den Schuhherstellungsländern sind längst vergiftet, der CO²-Ausstoß konnte immer noch nicht nachhaltig gesenkt werden.

 

Der "Weltüberlastungstag" fällt 2022 auf den 28. Juli, so früh wie noch nie. Dieser Tag zeigt im Kalender, ab wann die Menschheit mehr Ressourcen verbraucht, als innerhalb eines Jahres regeneriert werden können. 1970 hat die Welt uns noch genügt, seit dem leihen wir uns ungefragt immer mehr Rohstoffe von unseren Kindern und Kindeskindern. Leben auf Pump.  -> welt online

 

Der gelbe Punkt wurde eingeführt, um vorrangig Metall- und Plastikabfälle sortiert einer Wiederverwertung zuzuführen. Die im Dokumentarfilm "Die Recyclinglüge" präsentierten Ergebnisse sind nach 30 Jahren nur als katastrophal schlecht zu bezeichnen. Nicht einmal 10% wird recycelt. Der Rest der Plastikabfälle beginnt eine Weltreise, landet in den Meeren, wird verbuddelt, oder landet in den Hochöfen der Zementindustrie, zur "energetischen Wiederverwertung" - auf deutsch: er wird verbrannt. Für die Abnahme erhält die Zementindustrie auch noch Geld, was einer doppelten Subventionierung gleichkommt, denn obendrein spart die Industrie Geld für "echten" Brennstoff und muss auch nicht in Alternativen investieren.


Von dieser Problematik sind auch Schuhe betroffen, denn immer mehr Schuhe werden aus Plastik und problematischen Kunststoffen hergestellt, auch wenn die fantasievollen Kunstwörter wie Mesh und Membranen darüber hinwegtäuschen. Zudem gibt es nach dem "Verbrauch" keine ordnungsgemäße Entsorgung.

 

"Recyclebar" bedeutet eben nur, das man recyclen könnte. Es bedeutet nicht, das auch tatsächlich recycelt wird. Solange das so ist, sollten wir unser-> Konsumverhalten daran anpassen.

Es nützt überhaupt nichts, über Nachhaltigkeit zu reden.

 

Einfluss auf unsere Umwelt und unser Klima hat einzig und allein nachhaltiges Handeln. Punkt.

 

Der Natur ist es völlig egal, ob Schuhe aus innerer Überzeugung repariert werden oder aus wirtschaftlichen Gründen.

  • Hauptsache sie werden repariert
  • Hauptsache sie werden nicht weggeschmissen sondern weiter verwendet.
  • Hauptsache es wird kein weiterer neuer Schuh produziert.

Wenn wir über die Produktion von Schuhen sprechen, sollten wir nicht nur über die Arbeitsbedingungen zu denen die Menschen arbeiten sprechen, sondern auch über die Lebensbedingungen, in denen die Menschen leben.

2013 wurden weltweit 22 Milliarden Paar Schuhe produziert. 87 % davon stammten aus Asien.

 

Komischerweise denken wohl viele Verbraucher, ausgerechnet Ihr Schuh wäre davon nicht betroffen. Doch selbst wenn er nicht komplett dort hergestellt wurde: Die Wahrscheinlichkeit, das zumindest Komponenten davon aus solchen Produktionsstätten stammen, ist hoch. → Missstände in Leder- und Schuhproduktion

Schuhe. Deutschalnd. 2022

Durchschnittspreise für Schuhe -> statista

Der Schuhmarkt in Deutschland, Prognose für 2022:

 

statista

Sein ältestes Lieblingspaar Schuhe kaufte Prince Charles Anfang der 1970er Jahre und wird nach unzähligen Reparaturen – also nach über 50 Jahren – noch heute von ihm aufgetragen.

Zur Erinnerung: Bei hochwertigem Schuhwerk sind unabhängig von Maß- oder Fabrikanfertigung Tragezeiten von 10-20 Jahren keine Seltenheit und problemlos möglich. Durch zeitlose Gestaltung erliegen klassische Modelle keinem modischem „Verfall“, im Gegenteil: Kenner schwärmen von der unnachahmlichen Patina und ersteigern auf Ebay für 100 - 300 Euro getragene Modelle als Second-Hand-Ware. Doch dieser Kreis ist etwa so klein wie der Kreis der Liebhaber alter Röhrenradios und damit im gesellschaftlichen Resultat der Nachhaltigkeit wenig relevant.


 

Interessanterweise erreichen gebrauchte Sneaker, möglichst im Originalkarton, utopische Preise von 1.000 - 30.000 Euro und mehr. Allerdings diene diese, nach mehr als 10-jähriger Lagerung ohnehin nicht mehr tragbaren Modelle, einzig als Geldanlage, nicht als nachhaltiges Kleidungsstück. Manche Verbraucher haben schon über 1.500 Paare gesammelt. Vor dem Hintergrund eines sorgsamen Umgangs mit Rohstoffen, Kapital, Arbeitskraft und Energie ist diese Entwicklung sowohl für die Umwelt als auch die Gesellschaft widersinnig.

 

Wer heute immer noch nicht gegensteuert, macht immer mehr verkehrt. Denn hier ist nicht von einem Ereignis die Rede, sondern von einer Entwicklung, die seit Jahrzehnten fortschreitet und von Jahr zu Jahr immer schlimmer wird.

 

Ein Beispiel: In den Schuhproduktionskernzonen in Bangladesch stellen 5 Dixie-Toiletten die gesamte sanitäre Einrichtung für alle Einwohner eines 15.000 Seelen-Dorfes dar. Es gibt dort keine Trink- oder Abwasserleitungen. 

 

Unser Kaufverhalten belohnt diese an mittelalterliche Lohnsklaverei erinnernden Arbeits- und Lebensumstände und sorgt zugleich für die Schließung vorbildlich am Markt agierender inländischer Produktionsstätten, wie die Schließung der seit 1871 bestehenden Gerberei Rendenbach in Trier oder der ehemals immerhin ein Drittel aller Schuhe im Inland produzierenden Fabrik des 1888 gegründeten namhaften Schuhherstellers LLOYD in Sulingen. 

Wir zerstören damit erhaltenswerte Arbeitsplätze im Inland und erhöhen gleichzeitig die Abhängigkeit von intransparenten Lieferketten importierter Ware. Ungebremst.

Im Kontenrahmen der doppelten Buchführung gibt es kein einziges Konto, auf dem umweltverträgliche oder umweltverbessendernde Unternehmensentscheidungen gebucht werden können. Daher wird seit Jahrzehnten Lösungen der Vorrang gegeben, die die Produkte weiter vergünstigen, trotz offensichtlich negativer Auswirkungen auf Umwelt,  Personal oder Langlebigkeit oder Qualität der Produkte.

 

Den Fehler begehen dabei nicht die BWL'er oder die Financial Controller, sie machen Ihren Job. Den Fehler begehen alle anderen im Unternehmen, bis hin zur Firmenleitung, indem Sie auf sie hören. 

Auch während der Produktion entsteht jede Menge Abfall, z. B. bei Schuhsohlen:

https://weitergeben.org/blog-nachrichten/100tonnen-schuhsohlen/